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Niederländischer Pavillon - Expo 2020

Pavillon | Spezialbau

Bau des niederländischen Pavillons als geschlossenes Klimasystem

Der Bau des niederländischen Pavillons, an der Expo 2020 in Dubai, war ein 3'493m² grosses, geschlossenes Klimasystem, welches sich dem Motto: «Wasser, Energie und Nahrung zu vereinen» verschrieben hatte. Für das Konzept und die Umsetzung war das Konsortium bestehend aus V8 Architects, Kossmann.dejong, Witteveen+Bos und expomobilia als Generalunternehmer, verantwortlich.

Biotop der Wüste

Der Pavillon schaffte mit seinem temporären Klimasystem eine intensive, sinnliche Erfahrung für die Besucherinnen und Besucher. Beim Bau wurden innovative Techniken miteinander kombiniert, um damit Wasser, Energie und Nahrung zu erzeugen. Für die Konstruktion hat das expomobilia Team fast ausschliesslich mit vor Ort erhältlichen Werkstoffen gearbeitet. Damit ist dem Konsortium und speziell expomobilia in der Ausführung ein Meisterwerk in Sachen Nachhaltigkeit gelungen.

Ein Meisterwerk der Nachhaltigkeit

Für den Bau beschaffte expomobilia als Generalunternehmer den Grossteil der Materialien aus der Region. Das expomobilia Team hat dafür 2’000 Tonnen Stahl geleast und den Industrieaufzug eines lokalen Anbieters gemietet. Stahl sowie Aufzug gingen nach der Demontage zurück an die Betriebe und wurden von diesen weiterverwendet. Spezielle Anlagen zum Beispiel zur Wasserproduktion wurden gekauft und sind nach Ende der Weltausstellung mehrheitlich an die Hersteller retourniert worden.

Dafür die richtigen Spezialisten und Subunternehmer in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu finden, war unsere grösste Herausforderung. Während der Planungs- und Bauphase gab es immer wieder Überraschungen. Für uns erfolgsentscheidend waren aber unsere grosse Erfahrung als Generalunternehmer, offen zu sein für unkonventionelle Ideen und das starke Miteinander innerhalb des gesamten Projektes. Aus der Zusammenarbeit unseres Teams mit einer Vielzahl an Arbeitern aus den verschiedensten Nationen und unterschiedlichen Kulturen, ist ein grossartiges Ergebnis entstanden.

Das Biotop

Zentrales Element des Pavillons ist der rund 18 Meter hohe Kegel, auch «Food Cone» genannt, auf dem Pflanzen wachsen.

Ein Kühlsystem ohne Wärmeaustausch sitzt oben im Kamin des Kegels und sorgt dafür, dass die Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf dem richtigen Niveau für die Pflanzen bleibt. Wasser für die Pflanzen wird mittels der niederländischen «Sunglacier»-Technologie aus der Wüstenluft extrahiert.

Die dafür benötigte Energie genieren Solarpaneele, die nach dem Entwurf der preisgekrönten Designerin Marjan Van Aubel aus PET gefertigt wurden.

Der 22 Meter breite und 15 Meter lange Vorhang für die Business Lounge und die Aussenfassade wurde aus Textilien aus biologisch abbaubarem Kunststoff hergestellt. Das Unternehmen Buro Belén hat diese Textilien entwickelt, die nicht nur nachhaltig produziert sind, sondern zudem vor Sonneneinstrahlung schützen. Die vom Expomobilia Team verbauten Bodenfliesen und Akustikwände bestehen aus 650m² biobasiertem Myzel-Material (dem vegetativen Teil von Pilzen).

Technische Details

Pavillongrösse

2'170 m² Bodenfläche
3'493.70 m² (verteilt auf vier Etagen)
Gebäudehöhe 27 Meter

Zeitlicher Gesamtaufwand

Bauzeit: September 2019 bis August 2021

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